Ein kompakter 80-Meter-
Peilempfänger

Ein Selbstbauprojekt für
den engagierten Fuchsjäger
 
Von DL9FX

1. Übersicht
2. Schaltungsbeschreibung
3. Aufbau
3.1 Gehäusebearbeitung
3.2 Potentiometer
3.3 Ferritantenne und Befestigungsbügel
3.4 Kopfhörerstecker und Kopfhörerbuchse mit Schalter
3.5 Hilfsantenne und Rohrführung
3.6 Platinenbestückung
3.7 Platinenvorprüfung
4. Montage
4.1 Hilfsantenne
4.2 Platineneinbau und Verdrahtung
5. Abgleich
5.1 BFO
5.2 Oszillator
5.3 Ferritkreis
5.4 Hilfsantennenkreis
6. Anregungen und Ergänzungen
6.1 Layout zur Platinenherstellung
6.2 Frequenzbereich einschränken
6.3 Verringern der Handempfindlichkeit
6.4 Abgleichhilfsmittel
6.5 Andere Kopfhörerbuchse
7. Stückliste
       
Hier kann der komplette Inhalt dieser Seite (peiler.htm) einschließlich der Unterseite Stückliste (bauteile.htm) als PDF-Datei peiler.pdf (574KB) herunter geladen werden.
 
 
DL9FX beim Minimum peilen
DL9FX beim Minimum-Peilen.
 

1. Übersicht

Das 80-m-Peilgerät ist ein Überlagerungsempfänger mit einer Zwischenfrequenz von 455 kHz. Gute Selektivität wird durch ein keramisches Filter in der ZF erreicht. Die Abstimmung erfolgt über Kapazitätsdioden. Der verwendete Schaltkreis verfügt über einen Mischer, einen regelbaren ZF-Verstärker und einen NF-Verstärker mit Endstufe für maximal 1 Watt. Zur Erhöhung der Empfindlichkeit ist ein Feldeffekttransistor dem Schaltkreis vorgeschaltet. Der Ferritstab ist zum Schutz vor Beschädigung mit im Gehäuse untergebracht. Durch die Mittelerdung der Ferritstabwicklung ist keine Abschirmung des Stabes gegen das elektrische Feld notwendig. Zur Seitenbestimmung wird die Hilfsantenne, die auf einen abgestimmten Kreis arbeitet, hinzu geschaltet. Sie besteht aus einem ca. 20 cm langen Stahldraht, der unverlierbar in einem im Gehäuse untergebrachten PVC-Rohr eingeschoben ist und zum Betrieb auf ca. 20 cm herausgezogen wird. Alle Schwingkreise sind mit Festinduktivitäten aufgebaut, so dass außer der Ferritantenne keine Spulen gewickelt und abgeglichen werden müssen. Die Schaltung des Empfängers befindet sich auf einer 60 x 90 mm großen Platine, die mit den beiden Potentiometerbefestigungen im Gehäuse fixiert ist. Zur Stromversorgung dient eine 9-Volt Alkali-Mangan-Batterie (6LR61). Das Gehäuse mit den Außenmaßen 123mm x 70mm x 30mm besteht aus zwei gleichen Kunststoffschalen, die beim Schließen ineinander rasten. Das Gewicht des betriebsbereiten Gerätes beträgt ca. 200 Gramm.

2. Schaltungsbeschreibung

Der Empfänger basiert auf dem gut lieferbaren Empfänger-IC U2510B (IC1) für kleine portable AM- und FM-Radios. Es ist ein Einfach-Superhet mit LO, Mischer, ZF-Verstärker, AM- (und FM-) Demodulator sowie einem NF-Verstärker mit max. 1 Watt Output. Er wird ergänzt durch eine Vorstufe mit der abgestimmten Ferritantenne, dem ebenfalls abgestimmten Hilfskreis mit der Stabantenne zur Seitenbestimmung und einem BFO, der auf der ZF von 455 kHz schwingt.
Das über die Ferritantenne eingekoppelte Signal wird im Transistor BF244A vorverstärkt und gelangt an den Eingang von IC1(PIN 10). Zur Seitenbestimmung wird der Hilfskreis, der mit der Ferritantenne über L1 gekoppelt ist, über einen Taster eingeschaltet. Der Oszillatorkreis ist über einen kapazitiven Spannungsteiler mit IC1(PIN 5) verbunden. Die für die Abstimmung von LO, Ferritantenne und Hilfskreis benötigte stabilisierte Spannung von 6 Volt liefert der Spannungsregler IC2.
Stromlauf des 80-m-Peilers Die ZF gelangt über ein 6 kHz breites keramisches Filter an den internen ZF-Verstärker (PIN 16). Die ZF-Verstärkung lässt sich durch eine Gleichspannung regeln (PIN 22), was zur Lautstärkeregelung ausgenutzt wird. Das demodulierte Signal (PIN 23) gelangt nach Höhenabsenkung an den NF-Verstärker (PIN 24). Seine Verstärkung ist hier fest eingestellt. Der Kopfhörer wird an den Ausgang des Verstärkers (PIN 27) über eine Schaltbuchse angeschlossen. Diese ist so justiert, dass beim Einstecken des Hörers die Batteriespannung (-) an die Schaltung gelangt und damit das Gerät einschaltet. Eine Low-Current-LED zeigt den Betriebszustand an. Der BFO ist gesondert aufgebaut und koppelt nur durch seine Nähe zum ZF-Filter in den IC1 ein.

3. Aufbau

Mechanische Zeichnung des Gehäuses
und der Befestigungsbügel der Ferritantenne

3.1 Gehäusebearbeitung

Alle Bohrungen befinden sich in der Frontseite des Gerätes. Der Deckel (Rückseite) bleibt unbearbeitet. Wenn als Potentiometer andere Typen eingesetzt werden als in der
Stückliste angegeben, wird empfohlen, das Gehäuse erst nach Abschluss der Platinenbestückung und Kontrolle der Maße zu bearbeiten.

3.2 Potentiometer

Zu jedem Potentiometer gehören zwei Befestigungsmuttern. Damit wird später die richtige Lage im Gehäuse eingestellt. Die Potentiometeranschlüsse werden mit einer Flachzange vorsichtig nach hinten umgebogen, so dass der Abstand von Potentiometerachsenmitte zu den Anschlüssen 13mm beträgt. Die Achsen sind so weit zu kürzen, dass die Madenschrauben die Knöpfe noch gut halten.

3.3 Ferritantenne und Befestigungsbügel

Der Ferritstab hat eine maximale Länge von 115 mm und einen Durchmesser von 8 mm. Längere Stäbe müssen durch vorsichtiges Brechen (im Schraubstock) gekürzt werden.
Die Wicklung besteht aus 28 Windungen Kupferlackdraht von 0,5 mm Durchmesser mit Mittelanzapfung. Sie wird etwa mittig auf den Stab aufgebracht. Vorher ist der Bereich der Spule mit einer Isolierlage (z.B. Tesa-Leinen) zu versehen. Die Windungen der Spule liegen dicht nebeneinander. Die Spulenenden müssen gut fixiert werden (mit einem Tropfen Kleber oder Bindegarn). Schmale Klebebandstreifen sind auf die Dauer nicht ausreichend und können nur vorübergehend zur Befestigung dienen.
Die zwei Befestigungsbügel werden aus 1-mm-Schaltdraht über einen 7,5-mm-Stahlbohrer zu einem offenen Ring geformt. Das freie Ende wird rechtwinklig abgebogen und auf ca. 7 mm gekürzt. Wichtig: Der Bügel darf keinen geschlossenen Kreis bilden!
(Siehe hierzu auch die obige mechanische Zeichnung ganz unten).

3.4 Kopfhörerstecker und Kopfhörerbuchse mit Schalter

Orinalbuchse
vor der Modifikation
Originalbuchse
Modifizierte 
Buchse
Modifizierte Buchse
Der Stereostecker des Kopfhörers muss durch einen Monostecker ersetzt werden. Dabei werden beide Kopfhörersysteme parallel geschaltet. Alternativ kann man auch ein Adapterkabel mit Monostecker und entsprechend beschalteter Stereobuchse verwenden.

Die Monoschaltbuchse muss mit ihrem Schaltkontakt so umjustiert werden, dass der Kontakt beim Einstecken schließt statt zu öffnen.

3.5 Hilfsantenne und Rohrführung

Die Hilfsantenne zur Seitenbestimmung besteht aus einem Stahldraht von 0,5 mm Durchmesser und einer Länge von 240 mm. Zum Herausziehen sowie zum Schutz vor Verletzungen ist das obere Ende mit einer durchbohrten Holz- oder Plastikkugel von ca. 5 mm zu versehen. Diese wird mit einem festen Kleber (z.B. Uhu-Plus) am äußersten Ende befestigt. Nachdem der Stahldraht durch die Führungsbuchse geführt worden ist, muss das untere Ende ca. 5 mm schlaufenförmig umgebogen werden, damit sich später beim Einbau ins Gehäuse der Draht mühelos durch das gebogene Führungsrohr schieben lässt. Die Schlaufe muss so groß sein, dass ein Durchrutschen beim Herausziehen der Antenne verhindert wird.
Die Stabantenne wird in einem PVC-Rohr mit einer Länge von ca. 225 mm geführt. Der Außendurchmesser beträgt 4 mm und der Innendurchmesser 2,5 mm. Durch Einstäuben der Rohrinnenseite mit feinem Graphitpulver kann die Gleitfähigkeit des Stabes noch wesentlich verbessert werden.

3.6 Platinenbestückung

Die Bestückungszeichnung der Baugruppe
(Ansicht auf die Bauteilseite)  
Bestückungsplan mit durchscheinenden Leiterbahnen. Die gestrichelten Bauelemente kommen auf die Leiterseite.
Zur Bestückung der mit einem *) gekennzeichneten Bauelemente bitte die Hinweise im nachfolgenden Text beachten.

Bei der Bestückung beginnt man mit den niedrigsten Bauelementen. Bei den 3 Kapazitätsdioden gibt es zwei Ausführungsformen. Bei einer ist Kathode durch eine kleine Erhebung auf dem Gehäuse und bei der anderen Form durch einen Ring gekennzeichnet. Es folgen die Widerstände (Wert im Zweifelsfall lieber vor dem Einlöten nachmessen!), die axiale Spule L3, die IC-Fassung, die beiden Transistoren und der Spannungsregler (jeweils flache Seite beachten), die Keramikkondensatoren (Beschriftung teilweise nur mit Lupe lesbar), die Elkos (Polarität beachten), die beiden NEOSID-Induktivitäten, das Filter und zuletzt die 4 Trimmer.
Die Bauteilseite der Baugruppe


Ansicht auf die Bauteilseite der Baugruppe
Die Ferritantenne wird mit ihren beiden Bügeln auf der Bauteilseite im Abstand von ca. 4 mm so montiert, dass keine benachbarten Bauelemente berührt werden. Die Spule des Hilfskreises (L1) muss man im Abstand von ca. 10 mm erhöht über der Platine liegend einlöten, damit sie etwa parallel zum Ferritstab in der Nähe der Wicklung zu liegen kommt (siehe auch Abschnitt 5.4). Die Lötseite der Baugruppe


Ansicht auf die Lötseite der Baugruppe
Die restlichen 4 Bauteile werden von der Leiterseite eingelötet. Der Taster sollte etwa 1mm Abstand von der Platine haben, damit die Platine mit ihren Bauteilen nach dem Einbau nicht die Kopfhörerbuchse berührt. Die Leuchtdiode wird im Abstand von ca. 10mm oberhalb der Leiterbahnseite eingelötet. Die genaue Ausrichtung und Einpassung der LED in die zugehörige Bohrung im Gehäuse erfolgt erst bei der Montage. Der kürzere Anschlussdraht der LED kommt an Masse. Wenn man ihn nicht abzwickt, hat man später gleich einen Masseanschluss für eventuelle Pegelmessungen. Und nach dem Einbau der beiden Potentiometer ist die Baugruppe fertig.

3.7 Platinenvorprüfung

Wer möchte kann die Baugruppe vor dem Einbau vor dem Einbau vorprüfen. Batterie und der Kopfhörer werden provisorisch angeschlossen und die im Schaltbild angegebenen Gleichspannungen nachgemessen. Die angegebenen Werte gelten für einen Drainstrom des BF244A von 2,2 mA und eine Stromverstärkung des BC547C von 500. Abweichungen bei anderen Transistordaten sind durchaus möglich. Die Drainspannung sollte nicht kleiner als 2 Volt und die Emitterspannung nicht kleiner als 1 Volt sein. Wenn die gemessenen Werte plausibel sind, setzt man das IC (bei abgeklemmter Batterie) richtig herum ein. Jetzt sollte es im Kopfhörer schon etwas rauschen und ein Vorabgleich von BFO, LO und Ferritantennenkreis kann vorgenommen werden (Siehe 5. bis 5.3.).

4. Montage

Als erstes montiert man die Kopfhörerbuchse so, dass die Lötfahnen gut zugänglich sind und der Schaltkontakt sich bewegen kann. Frontseite des Gehäuses mit Hilfsantenne 
und Verdrahtung der Kopfhörerbuchse

4.1 Hilfsantenne

Nach Einbau der Antennendurchführung wird an der Lötfahne ein ca. 4 cm langer isolierter Schaltdraht entgegen der üblichen Richtung und mit wenig Zinn so angelötet, dass der Stahldraht später nicht behindert wird und der Schaltdraht bei der Montage des PVC-Rohres nicht stört. Dann bringt man das Führungsrohr samt Antenne im Gehäuseteil an. Dazu wird das Führungsrohr über die Lötfahne geschoben und der Anschlussdraht seitlich herausgeführt. Das Rohr wird nun nahezu senkrecht an der Kopfhörerbuchse vorbeigeführt, verläuft weiter parallel zur unteren Gehäusekante und auf der anderen Seite wieder hoch und endet dann an der Oberkante des Gehäuses. Die Biegeradien sollen möglichst groß sein, damit sich der Stahldraht bequem ins Rohr schieben lässt. Durch Handwärme wird das PVC-Rohr biegbar und kann so in die gewünschte Form gebracht werden. Man kann es mit Klebeband fixieren oder auch mit eingeschraubten Lötösen an den Noppen im Gehäuse befestigen.
Boden des Gehäuses mit Schaumstoffpolster

4.2 Platineneinbau und Verdrahtung

Die Kopfhörerbuchse wird gemäß Stromlauf zwischen Minuspol der Batterie, Minusanschluss der Platine und dem Anschluss K (Kopfhörer) verdrahtet. Da es unterschiedliche Anschlussbelegungen bei den auf dem Markt befindlichen Buchsen gibt, muss die Lage der Anschlüsse vor der Verdrahtung sorgfältig ausgemessen werden. Die Verdrahtung imobigen Bild zeigt also nur eine der vielen Möglichkeiten.
K kommt immer an den Gehäuseanschluss der Buchse (üblicherweise der Masseanschluss!), der Batterie-Minusanschluss an die modifizierte Kontaktfeder und der Minusanschluss der Platine an die große Kontaktfeder für den Spitzenkontakt des Steckers.
Der Plus-Pol der Batterie wird direkt mit dem Plus-Anschluss auf der Platine verbunden und der Anschlussdraht der Hilfsantenne kommt an den Punkt A der Platine. Auf die im Mustergerät verwendeten Einzelsteckverbindungen kann man verzichten, wenn der Peiler nicht immer wieder zu Demonstrationszwecken zerlegt werden soll!
Nun wird das Abstimmpotentiometer leicht abgewinkelt und die Platine mit dem Taster zuerst in das Gehäuseteil geschoben. Der Abstand zwischen Platine und Gehäuse ist mit den unteren Potentiometermuttern so einzustellen, dass der Taster in der zugehörigen Bohrung freies Spiel hat und nicht klemmt. Dann wird die Leuchtdiode in die Bohrung an der Frontseite eingepasst und die äußeren Potentiometermuttern aufgeschraubt. Jetzt können die Knöpfe montiert werden: der große für die Abstimmung und der kleine für den HF-Regler. Die Batterieseite wird mit etwas Schaumstoff ausgepolstert.

5. Abgleich

Nach dem Einschalten des Gerätes wird der HF-Regler auf größte Lautstärke (Rechtsanschlag) gedreht. Es muss jetzt schon ein Rauschen im Kopfhörer zu hören sein. Die Stromaufnahme sollte bei ca. 15 mA, maximal 20 mA liegen. Der Abgleich muss unbedingt in der angegebenen Reihenfolge BFO - Oszillator - Ferritkreis - Hilfsantennenkreis erfolgen.

5.1 BFO

Der Abgleich erfolgt mit dem 90-pF-Trimmer zunächst auf maximales Rauschen. Die Frequenz von 455 kHz kann man mit einem Zähler oder Kurzwellenempfänger kontrollieren. Sollen mit dem Gerät auch SSB-Stationen optimal empfangen werden, muss der Trimmer auf etwas größere Kapazitätswerte eingestellt werden, damit der BFO auf der Filterflanke bei ca. 451 kHz schwingt. Dann hört man einen Fuchs natürlich auch nur auf einer Seite des Trägers.
Hinweis (tnx DG1MFT): Wenn der BFO nicht anschwingt, ist C18 versuchsweise über 91pF, 82pF, 75pF, 68pF bis auf 62pF zu verringern. Umgekehrt ist C18 bei zu hohem Oberwellenanteil schrittweise zu erhöhen bis der BFO auch bei abweichenden Temperaturen und Batteriespannungen noch sicher anschwingt.

5.2 Oszillator

Der Empfänger ist von 3,5 bis 3,8 MHz durchstimmbar, falls der Bereich nicht durch eine der weiter unten angegebenen Maßnahmen eingeengt wurde.
Bei Linksanschlag des Abstimmpotentiometers muss ein auf die Ferritantenne eingekoppeltes Signal von 3,5 MHz bei richtiger Trimmerstellung als Pfeifton hörbar sein (Trimmer rechts oberhalb der 33-uH-Drossel). Da der Trimmer um 360 Grad drehbar ist, gibt es zwei gleichwertige Maxima. Falls vier Maxima auftreten sind die bei dem kleineren Kapazitätswert richtig (fosz=3,955 MHz). Anderenfalls wäre auf die Spiegelfrequenz (fosz=3,045 MHz) abgeglichen worden! Wenn der LO bei 3,955 MHz mit einem Kurzwellen-RX nachweisbar ist, ist alles richtig.
 

5.3 Ferritantennenkreis

Der unterhalb der Ferritstabspule befindliche Trimmer wird bei lose eingekoppeltem Signal auf maximale Lautstärke abgeglichen. Da hier der Rotor des Trimmers nicht auf Massepotential liegt, muss dazu ein Kunststoffabgleichstift verwendet werden. Notfalls kann auch ohne Signal abgeglichen werden. Dann wird der Trimmer auf Rauschmaximum eingestellt. Falls mehr als zwei Maxima auftreten ist jetzt das bei dem größeren Kapazitätswert richtig. Anderenfalls wäre der Empfangszug auf die Spiegelfrequenz von 4,41 MHz abgeglichen worden!

5.4 Hilfsantennenkreis

Der Abgleich erfolgt mit dem über dem ZF-Filter liegenden Trimmer. Beim Abgleich befindet sich die Hilfskreisspule etwa parallel zum Ferritstab in der Nähe der Antennenwicklung, der Antennenstab ist herausgezogen und der Taster gedrückt: Abgleich auf maximales Rauschen.
Zur optimalen Seitenbestimmung wird im freien Gelände eine Bake abgehört und die Hilfskreisspule L1 durch Annäherung oder Entfernung von der Ferritantenne (wieder bei herausgezogener Antenne und gedrücktem Taster!) auf optimales Vor-Rückverhältnis eingestellt. Während des Abgleichs soll der Peiler in der normalen Arbeitshöhe gehalten werden und die Stabantenne muss senkrecht stehen. Achtung: Ein Abgleich im Shack ist nicht möglich, da dort die Verhältnisse von E- und H-Feld durch den Gebäudeeinfluss gestört sind. Gegebenenfalls ist nach Beendigung des Abgleichs der Hilfskreis noch etwas nachzugleichen.
  Der Empfänger beim Minimum-Peilen. Der Pfeil
zeigt auf die Spitze der ausgezogenen Hilfsantenne.
Der Pfeil zeigt auf die Kugel
am Ende der ausziehbaren Hilfsantenne

6. Anregungen und Ergänzungen

In diesem Abschnitt sind Beiträge von allgemeinem Interesse zusammen gestellt, die während des Aufbaus der ersten 20 Mustergeräte eingegangen sind.

6.1 Layout zur Platinenherstellung

Das Layout zur Herstellung einer Leiterplatte steht als
layer2.gif (GIF-File mit 300 dpi Auflösung, 1063 x 714 pixel, 90 x 60,5 mm, 22kB) zur Verfügung. Alternativ kann auch frx3a.lay die Originaldatei des SPRINT 4.0-Layouts (50kB) herunter geladen und mit dem frei verfügbaren (1,3 MB großen) Ausgabeprogramm "Viewer für Sprint-Layout 4.0" VIEWLAYOUT40.exe, das entweder von der Abacom Seite oder hier herunterladbar ist, in der gewünschten Größe auf dem eigenen Drucker ausgegeben werden.
 

6.2 Frequenzbereich einschränken

Falls sich die QRG im praktischen Peilbetrieb zu leicht verstellt, kann man entweder den Einstellbereich verkleinern oder einen Helitrimmer mit Umschalter vorsehen, der vor Beginn der Fuchsjagd auf die richtige QRG eingestellt wird. Ein Ausführungsbeispiel zeigen die nebenstehenden Bilder.
Zur Einengung des Abstimmbereichs gibt es mehrere Möglichkeiten. Am einfachsten ist es in den Ausgang des 78L06 einen Vorwiderstand (z. B. 56k) einzufügen. Nach Überbrücken des Widerstandes erhält man dann wieder den vollen Abstimmbereich. Man kann auch den Masseanschluss des Potis weglassen und liegt damit außerhalb des Bereiches kleiner Abstimmgleichspannungen mit ihren starken Kapazitätsänderungen. Allerdings ist in diesem Fall ein Umschalten auf den gesamten 80-Meter-Bereich ohne Nachgleich nicht möglich.

6.3 Verringern der Handempfindlichkeit

Falls die geringe Handempfindlichkeit der Frequenzeinstellung stört, kann man ein dünnes Kupferblech (wie es in Trafos zur Schirmung verwendet wird) oberhalb der LO-Bauteile anbringen und mit Masse verbinden. Als Befestigungspunkte können der LED-Anschluss, die Mittelanzapfung der Ferritantenne und die Ferritstabhalterung dienen. Der QRG-Abgleich ist danach zu wiederholen (Löcher im Schirmblech vorsehen!).
  Erweiterung mit umschaltbarem Helipotentiometer
Der Flachstecker (oben) passt auf die Stifte 1 mit 4 im unteren Bild. Zum Betrieb ohne Boden verbindet der auf Stift 5 geparkte Bügelstecker die Stifte 2 und 3.
Modifikation mit Schirmblech und Stecker 
für Umschaltung auf Helipotentiometer  

6.4 Abgleichhilfsmittel

Falls kein TX zum Abgleich verfügbar ist, muss man sich einen kleinen Fuchs selbst bauen. Eine einfache Schaltung mit einem amerikanischen NTSC-Farbhilfsträgerquarz ist bei DH2MIC unter
http://dh2mic.darc.de/peiler/tx3580k.htm beschrieben. Der Abgleich ist nur insofern anders, als dass man das Tune-Poti statt auf Linksanschlag auf 595 mV einstellt und den LO auf Schwebungsnull mit dem 3,58-MHz-Fuchs abgleicht. Ferritantenne und Hilfskreis werden danach auch bei dieser QRG abgeglichen. Zur Kontrolle des Abstimmbereiches kann man statt eines normalen RX auch ein einfaches Taschenradio mit SSB-Mode und digitaler Frequenzanzeige (z. B. SONY ICF-7600D) verwenden. Einen solchen RX sollte man aber zuerst auf den 3,58 MHz-Fuchs mit dem SSB-Feinregler bei der Einstellung 3580 kHz auf Schwebungsnull einpfeifen. Danach kann man die Frequenz des LO bei der Einstellung 3,58 MHz und den beiden Endstellungen überprüfen. Sie sollte bei 4,035 MHz liegen und in den Endstellungen <= 3,955 MHz bzw. >= 4,255 MHz betragen.

6.5 Andere Kopfhörerbuchse

Statt der modifizierten Monobuchse für den Kopfhörer kann man auch eine normale 3,5-mm-Stereo-Buchse ohne Schalter verwenden. Wegen ihrer größeren Länge muss die Kopfhörerbuchse aber anders eingebaut werden, was unter Umständen beim Hantieren mit dem Peiler stören kann. Die Buchse wird so verdrahtet, dass der Schaft des Mono-Kopfhörersteckers den Ringkontakt (normalerweise der Anschluss des rechten Stereo-Kanals) mit der Buchsenmasse verbindet und damit die Stromversorgung einschaltet. Die Verdrahtung ist im
Stromlauf gestrichelt eingezeichnet. Der Nachteil dieser Variante besteht darin, dass es im Kopfhörer beim Ein- und Ausstecken knackst oder brodelt, weil vorübergehend der gesamte Strom der Schaltung über den Kopfhörer fließt, während der Spitzenkontakt des Kopfhörers den Ringkontakt der Buchse kurz kontaktiert.

7. Stückliste

Die
Stückliste enthält für alle Bauteile, die zum Bau des Peilers erforderlich sind, die Bezugsquelle mit Bestellbezeichnung. Natürlich können in vielen Fällen auch vorhandene Bauteile Verwendung finden. Ein vorheriger Blick auf die Fotos ist allerdings zu empfehlen!
Die einseitige Leiterplatte kann vom Entwickler leider nicht bezogen werden.

Danksagung

Dem DARC-OV Vaterstetten DOK C01 danke ich für die vielen Musteraufbauten und DH2MIC für die Erstellung der Dokumentation im Internet.
Fragen und Anregungen bitte schriftlich an meine Callbook-Anschrift oder per e-mail über OM Hartwig, DH2MIC: dh2mic@darc.de

Vy 55 de Günter Hoffschildt DL9FX

Erstausgabe dieser Dokumentation: 30.11.2004
Stand dieser Dokumentation: 17.08.2005 - Heruntergeladen bei http://dh2mic.darc.de/

Zur Selbstbauseite des DARC-Distrikts Oberbayern           Zur Homepage des OV C01